Versicherungen für Beamte - welche sind nötig und welche nicht

Versicherungen für Beamte

Aufgrund ihres spezifischen Berufsprofils begegnen Beamte in ihrem Alltag ganz anderen Risiken, als in der freien Wirtschaft tätige Arbeitnehmer oder auf eigene Rechnung arbeitende Selbständige. So haften Beamte unter anderem für Vorkommnisse, welche sie im Umfeld ihres bestehenden Dienstverhältnisses verschuldet haben. Im Falle einer Beamtenlaufbahn gelten auch andere Regeln für die unterstützende Beihilfe zu der Krankenversicherung, bei der Pension und bei der Dienstunfähigkeit, hier werden spezielle Versicherungen für Beamte angeboten.

Wichtige Versicherungen: Beamte müssen sich auch absichern

Der in der freien Wirtschaft genutzte Begriff Berufsunfähigkeit wird im Beamtenrecht unter Dienstunfähigkeit geführt. Für Beamte ist hier eine ergänzende Versicherung mehr als notwendig, sogar sehr wichtig. Ein elementares Kriterium ist die Leistungsfähigkeit der ausgewählten Versicherung bei vorliegender Dienstunfähigkeit. Kann zum Beispiel ein Polizist, der im Beamtenstand tätig ist, aufgrund physischer oder psychischer Erkrankungen den oft harten Anforderungen seines Berufes nicht mehr gerecht werden, so ist dieser dienstunfähig. Bei der Auswahl einer entsprechenden Versicherungen sollten Beamte hier nicht am falschen Ende sparen oder einen unpassenden Anbieter auswählen. Sehr genau zu achten ist auch auf das Kleingedruckte, da die einzelnen Versicherungsgesellschaften gravierende Unterschiede in ihren Versicherungspolicen haben und sich gerne gewisse Hintertürchen für einen Versicherungsausschluss offen lassen.

Ebenfalls sehr empfehlenswert ist eine private Haftpflichtversicherung, da jeder Mensch, der einem anderen einen Schaden zufügt hat, für diesen in unbegrenzter Höhe haftet. Gerade bei Personenschäden kann es ganz schnell in hohe Schadensbeträge kommen, bei denen eine Haftpflichtversicherung in Kraft treten würde. Diese ist aus diesen Gründen ausgesprochen notwendig und liegt auch im niedrigen Kostenbereich. Ergänzend zu der üblichen privaten Haftpflichtversicherung, gibt es speziell für Beamte noch eine weitergehende Amtshaftpflicht, welche unter anderem Verletzungen der Aufsichtspflicht abdeckt, was zum Beispiel bei Lehrern vorkommen kann.

Elementare Versicherungen: Beamte müssen sich privat krankenversichern

Beamte fallen in den Tätigkeitsbereich von privaten Krankenversicherungen, diese bekommen allerdings eine Beihilfe von ihrem Dienstherrn, welcher entweder der Bund oder das Land ist. Der Dienstherr übernimmt einen Teil der Krankheitskosten, wie hoch diese spezielle Beihilfe ist, ist abhängig von dem vorliegenden Familienstand und von der Leistungsfähigkeit des Dienstherrn. Normalerweise liegt diese Beihilfe zwischen 50 und 80 Prozent der Krankheitskosten, der verbleibende Betrag muss vom Beamten selbst übernommen werden. Die restlichen Kosten können mit einer privaten Krankenversicherung abgesichert werden.

Nützliche Versicherungen für Beamte

Zu den nützlichen, aber nicht unbedingt notwendigen Versicherungen für Beamte gehört der Verkehrs-Rechtsschutz. Dieser ist für Beamte, die den Führerschein für ihren Beruf ganz dringend brauchen, empfehlenswert. Zu diesem Bereich gehört auch die Unfallversicherung, hier werden bleibende Schäden nach einem schweren Unfall abgedeckt, da diese oft mit hohe Folgekosten einhergehen, zum Beispiel für einen behindertengerechten Umbau des Autos oder der Wohnung.

Eher unnötige Versicherungen für Beamte

Das Krankenhaus-Tagegeld gehört zu den nicht besonders wichtigen Versicherungen für Beamte, da längere Krankenhausaufenthalte nicht so häufig vorkommen und deshalb keine spezielle Absicherung brauchen. Oft unnötig ist auch die Risiko-Lebensversicherung, diese sollte nur abgeschlossen werden, wenn eine größere Familie wirtschaftlich von dem Einkommen des Beamten abhängig ist. Auch die Hausratversicherung zählt zu den weniger wichtigen Versicherungen, ein Abschluss lohnt sich nur, wenn das Haus oder die Wohnung teuer eingerichtet wurden.

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